27.10.2022

Sparwille gestiegen – Sparbetrag rückläufig

Ergebnisse der Sparstudie 2022 der Vorarlberger Sparkassen

  • 48 % in Vorarlberg vom Anstieg der Verbraucherpreise stark/ziemlich stark betroffen
  • 86 % in Vorarlberg finden Sparen sehr wichtig/wichtig
  • durchschnittlicher Sparbetrag geht auf 321 Euro/Monat zurück
  • nur mehr knapp die Hälfte mit Sparbetrag zufrieden/sehr zufrieden
  • Sparbuch immer noch beliebtestes Anlageprodukt
  • Am 31. Oktober 2022 ist Weltspartag.

Im September 2022 erreichte die Inflationsrate in Österreich mit 10,5 Prozent den höchsten Stand seit Juli 1952 (Quelle: Statistik Austria). In diesem Zusammenhang gibt die Hälfte aller Vorarlbergerinnen und Vorarlberger (48 %) an, „stark“ oder „ziemlich stark“ vom Anstieg der Verbraucherpreise betroffen zu sein. Rund ein Viertel (23 %) muss sich bereits „stark“ oder „ziemlich stark“ einschränken. Besonders viele (87 %) spüren im Ländle die Preissteigerungen bei Lebensmittel und bei Dingen des täglichen Bedarfs sowie die gestiegenen Treibstoffkosten (81 %). Das ergab eine aktuelle IMAS-Umfrage in Auftrag von Erste Bank und Sparkassen.

„Die Teuerungswelle hat mittlerweile so gut wie alle Bereiche erfasst. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass man in Vorarlberg – anders als in anderen Bundesländern – die gestiegenen Energiekosten scheinbar weniger registriert. Dafür schlägt bei uns wiederum die Verteuerung der Lebensmittelkosten im Supermarkt sowie im Restaurant deutlicher durch und bringt für viele schmerzhafte Einschnitte in ihrem Budget. Positiv gesehen löst sie aber auch eine neue Kultur des sorgsamen Umgangs mit Ressourcen aus. So möchte man wieder mehr Geld zur Seite legen und Sparpotenziale heben. Die Hälfte der Befragten plant beispielsweise, sich beim Autofahren einzuschränken und will verstärkt öffentliche Verkehrsmittel nutzen.“

Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen

Sparen liegt im Trend

Die Bedeutung von Sparen erreicht 2022 in Vorarlberg einen neuen Höchstwert. 86 Prozent geben an, dass Sparen für sie „wichtig“ oder „ziemlich wichtig“ ist – deutlich mehr als im Österreich-Schnitt (77 %). Gleichzeitig geht jedoch der durchschnittliche Sparbetrag auf 321 Euro pro Monat (2021: 344 Euro) zurück. Am häufigsten sparen die Vorarlberger in den Bandbreiten zwischen 201 bis 500 Euro (28 %) und 101 bis 200 Euro pro Monat (26 %). Nichts zu sparen erlauben sich nur mehr 4 Prozent. Zwar legen die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger über den österreichischen Durchschnitt (301 Euro) Geld zur Seite, zeigen sich gleichzeitig aber deutlich unzufriedener als im Vorjahr. Aktuell gibt nur mehr die Hälfte (53 %) an, mit dem Sparbetrag „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ zu sein. 2021 waren dies noch 65 Prozent.

„Die Sparbeträge gehen in ganz Österreich, nicht nur in Vorarlberg zurück. Die Sparquote bildet diesen Effekt aktuell nur bedingt ab. Aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie nahm bis zum ersten Quartal 2021 der gesparte Anteil des Nettoeinkommens auf einen Rekordwert von 15,2 Prozent zu, um dann aber wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückzugehen – man hat sich an die Krise gewöhnt. Aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten dürfte sich der Rückgang der Sparquote aber noch weiter fortsetzen. Auch in den Vorarlberger Sparkassen registrieren wir ein leicht rückläufiges Spareinlagenwachstum. Unsere Spareinlagen stiegen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um +2,7 Prozent. In den ersten 9 Monaten des vergangenen Jahres betrug der Anstieg im Vergleich +3,5 Prozent.“

Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen

Wertpapiere interessanter geworden
Gleichgeblieben sind die Prioritäten bei den Sparzielen: Im Ländle legen mehr als zwei Drittel (67 %) Geld zur Seite, um einen Notgroschen zu haben. 58 Prozent wollen finanziell vorsorgen und sich absichern. Etwa Hälfte (47 %) hat konkrete Investitionen wie den Erwerb von Wohneigentum oder die Finanzierung des Traumurlaubs vor Augen. 12 Prozent sparen ohne konkreten Anlass. Auch wenn das Sparbuch seit 2009 deutlich an Attraktivität eingebüßt hat, ist es immer noch für mehr als zwei Drittel (69 %) die erste Wahl in puncto Anlageformen, gefolgt von Bausparen (53 %) und Sparen am Girokonto (48 %). Für Lebens- und Kapitalversicherungen entscheiden sich nur mehr ein Drittel (33 %). Dafür steigt die Investition in Wertpapiere in der Gunst der Sparerinnen und Sparer (32 % im Vergleich 2009:19 %). Rund ein Fünftel (21 %) entscheidet sich für eine staatlich geförderte Pensionsvorsorge, 22 Prozent für Immobilien und 13 Prozent für Gold oder andere Edelmetalle.

Weltspartage vom 27. bis 31.10.2022
Die Vorarlberger Sparkassen können nach den letzten beiden Corona-Jahren erstmals wieder die Weltspartage auf traditionelle Weise mit „Kässele-Leeren“ und einem Rahmenprogramm für die ganze Familie feiern und freuen sich schon auf die zahlreichen Besucherinnen und Besucher