30.01.2024

Privatstiftung Dornbirner Sparkasse: 40.000 Euro für gemeinnützige Projekte vergeben

 

Die Privatstiftung Dornbirner Sparkasse vergab am 29. Jänner zum zweiten Mal den „Innovationspreis für gemeinnützige Projekte“ mit einer Gesamtdotierung in der Höhe von 40.000 Euro. Folgende Projekttragende wurden mit Einzelpreisen prämiert: Offene Jugendarbeit Dornbirn, Plattform für digitale Initiativen, Pflege- und Sozialdienste Dornbirn, Stadtmuseum Dornbirn, Gemeinde Höchst, Theater Mutante, Essbare Stadt Dornbirn, Verein pure und die Schlaganfall-Hilfe Aphasie. Darüber hinaus erhielten weitere Projektvorschläge Anerkennungspreise. „Wir sind beeindruckt über die Vielfalt der eingereichten Projekte, die einen hohen gesellschaftlichen Nutzen für unsere Region und ihre Bevölkerung haben. Wir gratulieren den Preisträger-Organisationen herzlich und bedanken uns für ihr wertvolles Engagement“, so Andrea Kaufmann, Vorsitzende des Stiftungsvorstands und Dornbirner Bürgermeisterin, sowie Harald Giesinger, der Vorstandsvorsitzende der Dornbirner Sparkasse und stellvertretender Stiftungsvorstand. Die Privatstiftung Dornbirner Sparkasse wurde 2019 ins Leben gerufen und versteht sich als Impulsgeberin für die Entwicklung der regionalen und gesellschaftspolitischen Infrastruktur.

Bis Ende Oktober 2023 konnten Gebietskörperschaften sowie gemeinnützige und kirchliche Einrichtungen aus Vorarlberg, die im Einzugsgebiet der Dornbirner Sparkasse aktiv sind, visionäre Vorhaben und neuartige Ideen einreichen. Aus den Einreichungen erhalten folgende Projekte eine Förderung im Rahmen vom Innovationspreis:

 

Offene Jubendarbeit Dornbirn: Projekt „Kultur am Bahnhof“

Das Projekt zielt darauf ab, die öffentliche Wahrnehmung des Bahnhofsbereichs in Dornbirn zu einem lebendigen und kulturell vielfältigen Ort zu entwickeln. Durch die Organisation von regelmäßigen Kunst- und Kulturveranstaltungen sollen die Anwohner:innen sowie Besucher:innen des Bahnhofs ein breites Spektrum an kulturellen Erlebnissen genießen können. Die Vielfalt an Kunstformen – von Graffiti bis hin zu Tanz- und Theateraufführungen – soll dabei den Bahnhof Dornbirn positiver, lebendiger und interessanter gestalten. Damit trägt das Projekt zur Aufwertung des Bahnhofsareals bei, fördert die kulturelle Vielfalt, regt die soziale Interaktion an und macht den Bahnhof zu einem attraktiveren und lebendigeren Ort.

 

Plattform für digitale Initiativen: Projekte „Einführung in die Welt der Digitalisierung für Senioren“ und „Medienkompetenz für DI & MI“

Diese Initiativen zielen darauf ab, eine breite Palette von Menschen – von Kindern bis zu Senioren, unabhängig von ihrem Hintergrund oder ihrer bisherigen Erfahrung – in die Welt der Digitalisierung einzuführen. Durch die Einbeziehung neuer Technologien, kollaborativer Ansätze und der Förderung einer offenen Kultur möchte das Projekt die Bürger:innen der Region Vorarlberg und darüber hinaus befähigen, aktiv an der digitalen Revolution teilzunehmen.

 

Pflege- und Sozialdienste Dornbirn: Projekt „Rollstuhltaugliches Car-Sharing-Fahrzeug“

In Dornbirn bzw. Vorarlberg werden für Menschen mit Handicap Fahrten für Ausflüge, Amtstermine oder Einkäufe mit einem entsprechenden Fahrzeug immer schwieriger. Das Behindertenfahrzeug des Roten Kreuzes ist auf Grund fehlender Zivildiener immer seltener bis gar nicht buchbar, private Taxiunternehmen haben keine entsprechenden Fahrzeuge zur Verfügung. Mobilitätshilfen finden meist keinen Platz im Fahrzeug von Angehörigen. Auf die wichtige Teilhabe am öffentlichen Leben muss daher häufig verzichtet werden. Ein rollstuhltaugliches Fahrzeug mit Heckeinfahrt bietet deshalb neue Perspektiven.

 

Stadtmuseum Dornbirn: Projekt „Museum mobil“

Das Stadtmuseum eröffnete am 29. Juni 2023 die Pilotphase „Museum mobil“ außerhalb des Museums. Dafür entwarfen die Architekten Wolfgang Schwarzmann und Nina Beck einen kleinen, mobilen Baukörper, der je nach Einsatzort der Ausgangspunkt für verschiedene Aktionen ist. Die Idee, mit verschiedenen Aktionen das Museum zu verlassen und in den öffentlichen Raum zu gehen, ist derzeit eine beliebte Methode, um näher an das Museumspublikum zu kommen, um den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Können zu fördern und um mehr über die Stadt zu erfahren.

 

Gemeinde Höchst: Projekt „Gewinnung ‚Höchster Samen‘“

Die Gemeinde Höchst arbeitete Flächen heraus, die als Trittsteine zur Erhaltung der Biodiversität genutzt werden können. Mit passender Bepflanzung und Pflege werden diese Flächen zu „Trittsteinen“ für Insekten im Ried umgestaltet. Die „Bewirtschaftung“ erfolgt durch die Gemeinde bzw. Landwirt:innen unter der Beratung des Naturschutzverbandes. Dadurch wird die Biodiversität erhöht und wichtige Lebensräume für Insekten geschaffen und erhalten. Um das Projekt greifbarer zu machen, soll „Höchster Samen“ gewonnen und in kleinen Chargen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Gestaltung der Verpackung wird durch lokale Künstler:innen und Schüler:innen erfolgen.

 

Theater Mutante: Projekt „Der Wegweiser“

Für dieses Projekt werden die historischen Gebäude der Stadt Hohenems in das experimentelle immersive Theatererlebnis einbezogen und erfahren die eine oder andere neue Betrachtungsweise. Die Stadt dient sozusagen als Bühne, die Bewohner:innen werden zu Zuschauer:innen und letztendlich zu Akteur:innen. Durch das Einbeziehen der Lehrlinge wird der Blick der Jugend auf Hohenems sichtbar. Gemeinsames Lernen, Wissensgenerierung über Vergangenes, die Gegenwart und die Zukunft stellen einen wesentlichen Teil des Projekts dar.

 

Essbare Stadt Dornbirn: Projekt „Barrierefreie Hochbeete“

Nicht alle haben privat einen Garten zur Verfügung. Umso schöner ist es, zusammen den öffentlichen Raum zu gestalten, gemeinsam anzupflanzen und dabei einen Begegnungsort zu schaffen, der uns wieder näher zusammenbringt. Für Personen im Rollstuhl, die teilhaben wollen, besteht bisher noch keine Möglichkeit mitzugärtnern. Zwei Hochbeete werden nun so erbaut, dass Rollstuhlfahrer:innen direkt ans Beet fahren können.

 

Verein pure: Projekt „Orte der Nachhaltigkeit“

Das Projekt zielt darauf ab, die bestehende Webseite des Vereins mit stark aufgewerteten Online-Karten und Listen zu erweitern. Diese sollen auch unterwegs per App verwendet werden können, als praktische Orientierungshilfe dienen und den Nutzer:innen zeigen, wo sie in der Region (vorerst mit verstärktem Fokus auf das Rheintal) nachhaltige Produkte, Dienstleistungen wie beispielsweise  Fairtrade-, Unverpackt-Läden oder Restaurants sowie andere “Orte der Nachhaltigkeit” finden können. Das fördert nachhaltigen Konsum und dient gleichzeitig als verlässliche Informationsquelle für die Menschen, die ihren Lebensstil nachhaltig gestalten möchten.

 

Schlaganfall-Hilfe Aphasie: Projekt „Förderung der Patientenhilfe“ und „Gründung Aphasie Chor“

Bis zu 1.300 Vorarlberger:innen sind jährlich von Schlaganfall betroffen. Eine funktionierende Selbsthilfegruppe könnte helfen. Im Sinne einer aktiven Patientenhilfe soll ein Trainigsraum für einen Aphasie Chor geschaffen werden

 

Über die Höhe und die Vergabe der Förderung hat der Förderbeirat der Privatstiftung Dornbirn Sparkasse unter Ausschluss der Öffentlichkeit entschieden. Die Stiftungsvorstände: „Mit dem Innovationspreis will die Privatstiftung Dornbirner Sparkasse positive gesellschaftliche Veränderungen schneller auf den Weg bringen. Der Förderbeirat hat bei der Vergabe vor allem auch darauf geachtet, dass eine möglichst große Bandbreite an Institutionen und Initiativen vom Innovationspreis profitiert.“