Was ist eine Anleihe – einfach erklärt

Anleihen sind Wertpapiere. Wertpapiere wiederum sind, sehr einfach erklärt, Urkunden über Vermögensrechte, in denen festgehalten wird, wie viel man von etwas besitzt, und manchmal auch, wer wem wie viel schuldet. Zugegeben, das liest sich erst einmal dennoch ziemlich abstrakt. Es gibt Wertpapiere in Aktien, Anleihen, Investmentfonds, Zertifikate und mehr.

Anleger:innen kaufen Anleihen und verleihen damit über einen bestimmten Zeitraum Geld an Länder oder Unternehmen. Dafür erhalten sie Zinsen. Sehen wir uns Anleihen näher an.

Anleihen – das kleine 1x1

Hier ein fiktives Beispiel: Die “Klima AG” möchte neue Filter entwickeln, um Plastik noch effizienter aus dem Meer zu fischen. Dafür benötigt sie für eine bestimmte Zeit frisches Geld. Dieses Geld könnte sie zum Beispiel über einen Kredit bei einer Bank aufnehmen. Die “Klima AG” kann auch sogenannte Anleihen ausgeben. Damit nimmt sie einen Kredit auf dem Kapitalmarkt auf – und schuldet den Käufer:innen dieser Anleihe das Geld samt Zinsen. Wir erinnern uns: Zinsen fallen immer dort an, wo Geld verliehen wird. 

Als Investor:in leihe ich also – wie es schon im Namen “Anleihe” steckt – Unternehmen oder auch ganzen Staaten Geld für einen vorher festgelegten Zeitraum. Dafür erhalte ich Zinsen von dem Unternehmen oder Staat – der sogenannten Emittentin, die die Anleihe “begibt”, also ausgibt. Die Höhe dieser Zinsen wird im Voraus festgelegt. Zinsen können außerdem fix oder variabel sein. Die Rückzahlung des ursprünglich geliehenen Geldes gibt es für Investor:innen dann meistens am Ende der Laufzeit.

Bei Anleihen entsteht ein Vertrag zwischen jenen, die sie kaufen (Anleger:in, Zeichner:in oder Investor:in genannt), und jenen, die so an frisches Geld kommen möchten – der sogenannten Emittentin (Unternehmen oder Staaten). Der Wert einer Anleihe ist vom Zinsniveau abhängig. Steigen die Zinsen – etwa, wenn die Zentralbank sie aufgrund der Inflation anhebt –, werden Anleihen für Investor:innen attraktiver. 

Anleihen kann man über Investmentfonds kaufen, gestückelt oder auch einzeln. Wie hoch der Anleihekurs und damit der Preis schlussendlich sind, hängt – wie bei allen Märkten – natürlich wieder von Angebot und Nachfrage ab. Hintergründe dazu gibt es in unserem Beitrag “Von Aktien bis Zinsen”. Zu berücksichtigen ist, dass es beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu Transaktionsspesen kommt und auch für die Führung eines Depots, dem digitalen Zuhause von Wertpapieren, Gebühren anfallen. Diese Kosten werden jedoch genau aufgelistet und sind sehr transparent.

“Inhaber:innen einer Anleihe gewähren der Emittentin (= Herausgeber:in) einen Kredit und erhalten dafür Zinsen. Gleichzeitig sind sich die Investor:innen des Bonitätsrisikos bewusst. Wer Anleihen kauft, muss diesen Zusammenhang kennen: Die Emittentin einer Anleihe kann mit ihren Zahlungen in Verzug geraten oder sogar zahlungsunfähig werden. Nachdem Anleihen von unterschiedlichen Herausgeber:innen begeben werden, lohnt es sich, genauer hinzusehen, welche Bonität oder Kreditqualität die jeweilige Emittentin hat.”

“Inhaber:innen einer Anleihe gewähren der Emittentin (= Herausgeber:in) einen Kredit und erhalten dafür Zinsen. Gleichzeitig sind sich die Investor:innen des Bonitätsrisikos bewusst. Wer Anleihen kauft, muss diesen Zusammenhang kennen: Die Emittentin einer Anleihe kann mit ihren Zahlungen in Verzug geraten oder sogar zahlungsunfähig werden. Nachdem Anleihen von unterschiedlichen Herausgeber:innen begeben werden, lohnt es sich, genauer hinzusehen, welche Bonität oder Kreditqualität die jeweilige Emittentin hat.”

Was sind die Vorteile von Anleihen?

  • Zinsen: Eine Anleihe kann für jene Menschen interessant sein, die ihr Geld mittel- bis langfristig veranlagen möchten, um jährlich Zinserträge zu erwirtschaften. So kann man sich ein passives Einkommen aufbauen. Die Zinsen für eine Anleihe liegen in einigen Fällen über den Zinsen auf dem Sparbuch. 

  • Große Auswahl: Es gibt eine große Vielfalt an Anleihen. 

  • Kalkulierbares Risiko: Die Höhe der Rückzahlung ist bei Anleihen in der Regel bekannt: Anleger:innen erhalten am Ende der Laufzeit 100% des Nennbetrags – also des Betrags, der auf der Anleihe steht – durch die Emittentin zurück. Wichtig: Anleihen können auch über 100 % notieren und somit beispielsweise zu 105 % gekauft werden. Die Rückzahlung am Ende der Laufzeit erfolgt unabhängig vom Kaufpreis allerdings tatsächlich “nur” zu diesen 100 % des Nennbetrags. Das bedeutet: Nicht das investierte Geld der Anleger:innen ist garantiert, sondern die Rückzahlung des Nennbetrags am Laufzeitende durch die Emittentin. Während der Laufzeit sind Kursschwankungen (z. B. auf 95 % des Nennbetrags) möglich. Ein vorzeitiger Verkauf kann dann zu Kapitalverlusten führen. Wie wahrscheinlich es ist, dass die Emittentin der Rückzahlungsverpflichtung nachkommen kann, ist abhängig von deren Bonität. Anleger:innen tragen somit das Bonitätsrisiko der Emittentin, d. h. das Risiko von Änderungen in der Kreditwürdigkeit oder einer Zahlungsunfähigkeit. Um die Qualität einer Emittentin zu beurteilen, helfen die Einstufungen von Rating-Agenturen.

“Anleihen werden auch Schuldverschreibungen genannt. Sie gelten in der Regel als nicht so schwankungsfreudig wie andere Wertpapiere. Daher werden sie von Anleger:innen, die eine stabilisierende Wirkung auf ihr Wertpapier-Portfolio erhoffen, oftmals zur Diversifizierung für ihr Portfolio genutzt. Dennoch gelten die Kursschwankungen, denen Anleihen ausgesetzt sind, als Anlagerisiko. Wer sich dieser Vorteile und Nachteile bewusst ist, wird sich leichter tun, ein diversifiziertes Depot zu gestalten.”

“Anleihen werden auch Schuldverschreibungen genannt. Sie gelten in der Regel als nicht so schwankungsfreudig wie andere Wertpapiere. Daher werden sie von Anleger:innen, die eine stabilisierende Wirkung auf ihr Wertpapier-Portfolio erhoffen, oftmals zur Diversifizierung für ihr Portfolio genutzt. Dennoch gelten die Kursschwankungen, denen Anleihen ausgesetzt sind, als Anlagerisiko. Wer sich dieser Vorteile und Nachteile bewusst ist, wird sich leichter tun, ein diversifiziertes Depot zu gestalten.”

Was sind die Risiken von Anleihen?

  • Bonitätsrisiko: Ich glaube, ich erhalte den Nennbetrag zurück, inklusive Zinsen – wo ist der Haken? Man trägt das Risiko der Emittentin. Das bedeutet: Geht es der Emittentin, also dem Unternehmen oder Staat, schlecht und muss sie Insolvenz anmelden, wird sie das Geld nicht zurückzahlen können. Anders gesagt: Man trägt das Risiko von Änderungen in der Kreditwürdigkeit oder einer Zahlungsunfähigkeit

  • Anleihen unterliegen nicht der Einlagensicherung. Es gibt keinen zusätzlichen Schutz für die Anleger:innen, für den Fall, dass die Emittentin ihren Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Man kann sein Kapital also auch vollständig verlieren. In so einem Fall werden Anleihen-Käufer:innen gegenüber Aktionär:innen zum Beispiel jedoch bevorzugt behandelt.

  • Währungsrisiko: Kauft man Anleihen in einer anderen Währung als dem Euro, dann besteht ein Wechselkursrisiko. Das bedeutet, dass sich der Wert der Währungen zueinander ändern kann, und das kann sich auf die Investition auswirken. Kauft man eine Anleihe in US-Dollar, handelt aber normalerweise in Euro, könnte das gut für die Anleihe sein, wenn der Dollar im Vergleich zum Euro an Wert gewinnt. Ein aufwertender Dollar ist positiv für in USD-notierende Wertpapiere. Denn die Anleihe wird dann in Euro umgerechnet mehr wert sein. Verliert hingegen der Dollar an Wert, könnte man Verluste erleiden, weil die Anleihe in Euro weniger wert ist. 

  • Kursschwankungen: Während der Laufzeit einer Anleihe können die Kurse, die dafür an der Börse geboten werden, stark schwanken.

  • Zinsänderungsrisiko: Der Wert einer Anleihe wird neben weiteren Faktoren von der Höhe der Zinsrate beeinflusst. Das Zinsänderungsrisiko betrifft klarerweise nur Wertpapiere, die verzinst sind. Steigen die Zinsen – etwa, wenn die Zentralbank sie aufgrund der Inflation anhebt –, sinkt der Wert einer Anleihe, da neu emittierte Anleihen mit höheren Zinssätzen für Investor:innen attraktiver sind. Kauft man Wertpapiere mit festem Zinssatz und einer festen Laufzeit, kann es passieren, dass man mit einem Wertverlust dasteht, wenn man vor Ablauf der Endfälligkeit verkauft. Wie das? Steigen die Zinsen, nachdem man in die Geldanlage investiert ist, verliert diese an Wert, da man nicht von diesen Zinsen profitieren kann. Dann sinkt der Kurs der Anleihe. Bei Ablauf der regulären Laufzeit gibt es den Nennwert der Anleihe zurück. Umgekehrt kann bei sinkenden Zinsen während der Laufzeit der Marktpreis der Anleihe steigen, wodurch sie an Wert gewinnt.

Fazit

Kauft man eine Anleihe, wird man zur Geldgeber:in und damit Gläubiger:in der Emittentin – also eines Unternehmens oder eines Staates. Man erhält dafür ein Recht auf Verzinsung und auch auf Rückzahlung des Nennbetrags. Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten von Anleihen. Geld in Anleihen anzulegen, ist mit Vorteilen, aber auch mit Risiken verbunden. Über die einzelnen Besonderheiten geben wir gerne Auskunft.

Bitte beachten Sie:

Hierbei handelt es sich um eine Werbe­mitteilung und nicht um eine Anlage­empfehlung. Diese Werbe­mit­teilung ersetzt somit keine Anlage­beratung und berück­sichtigt weder die Rechts­vorschriften zur Förderung der Un­ab­hängigkeit von Finanz­analysen, noch unter­liegt sie dem Verbot des Handels im An­schluss an die Ver­breitung von Finanz­analysen. 

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