Viele Anleger:innen setzen statt auf den breiten Markt lieber auf Einzelaktien. Schließlich versprechen sie Chancen auf größere und schnellere Gewinne. Wer sich z.B. Anfang des Jahres das Papier des US-Chipherstellers Nvidia ins Depot gepackt hat, liegt bis dato gut 140 Prozentpunkte vor dem S&P 500. Andere Aktien mit KI-Bezug konnten den Gesamtmarkt ebenfalls in die Schranken weisen. Bei Broadcom etwa betrug die Überrendite seit Jänner gut 35 Prozent. Bei Super Micro Computer, ein Spezialist für Hochleistungsserver- und Speicherlösungen, sogar fast 200 Prozent. Im Vergleichszeitraum von 5 Jahren weisen die drei Technologie Unternehmen sogar astronomische Wertentwicklungen auf – siehe Chart „Wertentwicklung über 5 Jahre“. 

Hinweis: Wertentwicklungen unter 12 Monaten haben aufgrund der kurzen Dauer wenig Aussagekraft. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen.

Nicht nur Gewinner

Allerdings gibt es naturgemäß auch Papiere, die nicht mit dem Index mithalten konnten. Ein Beispiel dafür ist Walgreens Boots Alliance. Während der S&P 500 seit Jahresbeginn um gut 18 Prozent zulegen konnte, ist bei der Aktie der US-Apothekenkette ein Minus von rund 55 Prozent aufgelaufen. Auch mit Lululemon hatten Anleger:innen 2024 bislang wenig Freude: Die Papiere der kanadischen Yoga-Marke hinken dem Gesamtmarkt um über 60 Prozentpunkte hinterher. Ein weiterer Verlierer ist das globale Medienunternehmen Warner Bros. Discovery, zu dem bekannte TV-Sender wie CNN oder Eurosport gehören. Das US-Medienunternehmen das Inhalte in mehr als 220 Länder und in über 40 Sprachen vertreibt, verlor über 35 Prozent seit Jahresbeginn. Auch über einen Zeitraum von 5 Jahren hatten Anleger:innen von Walgreens und Warner Bros nichts zu lachen. Beide Unternehmen verloren fast 80 Prozent ihres ursprünglichen Börsenwerts. Langfriste Investor:innen von Lululemon hingegen können sich zumindest über ein positive Entwicklung über 5 Jahre freuen.

Hinweis: Wertentwicklungen unter 12 Monaten haben aufgrund der kurzen Dauer wenig Aussagekraft. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen.

Mehr Underperformer als Outperformer…

Die erwähnten Entwicklungen der diversen KI-Profiteure klingen natürlich verlockend. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, beim „Stock-Picking“ (also der Auswahl einzelner Aktien), aufs richtige Pferd zu setzen und so den Index zu schlagen, jedoch deutlich geringer als wohl viele vermutet hätten. Im laufenden Jahr betrug die Chance im S&P 500 etwa 1:3. Anders ausgedrückt: Gerade einmal gut 25 Prozent der enthaltenen Aktien übertrafen den Index, während sich knapp 75 Prozent schlechter entwickelten. Mehr als 40 Prozent der Papiere mussten von Jänner bis heute sogar einen Verlust ausweisen.

 

…auch über einen längeren Zeitraum

Auf Sicht von fünf Jahren sieht die Quote zwar etwas besser aus. Aber auch in diesem Zeitraum schafften es nur etwa 28 Prozent der US-Papiere den S&P 500 zu schlagen. Immerhin verzeichneten über diesen Zeitraum aber gut drei Viertel der Aktien Gewinne, während ein Viertel im Minus landete.

 

Ähnliche Tendenzen auch in Europa

Nur ein US-amerikanisches Phänomen? Weit gefehlt: In Europa sieht es ähnlich aus, wie ein Blick auf den Euro Stoxx 50© zeigt. Seit Jahresbeginn schnitten 62 Prozent der Aktien schlechter ab als der Index, wobei Bayer, Pernod Ricard und der Luxuskonzern Kering zu den größten Verlierern gehörten. Eine Outperformance schafften 19 Unternehmen, angeführt von den beiden Großbanken Unicredit und Intesa Sanpaolo sowie den GRANOLAS-Mitgliedern ASML und SAP.  Auch im breiten Stoxx Europe 600© gibt es mehr Verlierer: 263 Outperfomern stehen 2024 bis dato 337 Underperformer gegenüber – macht eine Quote von 44 zu 56 Prozent.

Hinweis: Entwicklungen in der Vergangenheit sowie Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen.

Sonderfall Dow Jones

Etwas aus der Reihe tanzt der Dow Jones Industrial Average. Seit Jahresanfang konnten 17 der 30 enthaltenen Aktien den US-amerikanischen Index schlagen. Allerdings war die Hürde, die es zu überspringen gab, mit rund vier Prozent auch deutlich niedriger als beim S&P 500, was letztendlich auf die veraltete Berechnungsmethode des Barometers zurückzuführen ist.1

Der Dow Jones Industrial Average ist nämlich ein preisgewichteter Index. Anders als bei anderen Barometern spielen Faktoren wie Marktkapitalisierung oder Handelsumsätze also keine Rolle. Das führt dazu, dass viele der jüngsten Wall-Street-Treiber durch das Raster fallen und dass zum Beispiel die Aktie des Versicherungskonzerns UnitedHealth mehr als doppelt so hoch im Index gewichtet wird wie die von Apple, weil auch der Kurs mehr als doppelt so hoch ist.

Im S&P 500 dagegen ist das Gewicht des iPhone-Konzerns über sieben Mal so hoch wie das von United Health, was der jeweiligen Marktkapitalisierung und damit auch der unterschiedlichen Bedeutung der beiden Aktien für die Wall Street entspricht.2,3 Unter Profis gilt der Index daher schon länger nicht mehr als Benchmark.4

Bei Ausdehnung der Zeitachse zeigt sich zudem, dass auch die Einzeltitel im Dow Jones Industrial Average in das „bekannte“ Muster zurückfallen. So gibt es auf Sicht von fünf Jahren nur noch 14 Aktien, die den Gesamtmarkt hinter sich gelassen haben.1

Hinweis: Entwicklungen in der Vergangenheit sowie Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen.

Einzelaktien als „Salz in der Suppe“

Sollten Anleger:innen Investments in Einzelaktien daher grundsätzlich vermeiden und nur noch zu breiten Fonds und ETFs greifen? Es kommt darauf an. Wer für eine Veranlagung in ausgewählte Titel das nötige Risikobewusstsein mitbringt und von einer gründlichen Aktienanalyse für den Erfolg nicht abgeneigt ist, hat auch die Möglichkeit auf hohe Gewinnchancen, wie nicht nur das Beispiel Nvidia zeigt. Auch mit z.B. Tesla, Eli Lilly, Moderna, Novo Nordisk, ASML, Rheinmetall und anderen Aktien hätten Investor:innen den Gesamtmarkt in den vergangenen fünf Jahren deutlich hinter sich gelassen. 1

Für Anleger:innen die jedoch etwas defensiver an die Sache rangehen möchten gibt es aber auch andere Möglichkeiten. Dank strukturierter Anlageprodukte  haben Investor:innen die Chance, das Risiko bei der Veranlagung in Einzelwerte zu reduzieren, etwa über einen Teilschutz – und können dabei dennoch interessante Renditen erzielen. Auch die Erste Group hat viele dieser Produkte im Angebot.    

 

Diversifikation ist das A und O

Was Anleger:innen jedoch grundsätzlich beachten sollten: bei ihren Investments nicht alles auf eine Karte zu setzen. Denn eine intelligente Streuung über mehrere Investments verringert das Risiko und macht das Depot damit weniger anfällig für Schwankungen einzelner Posten, wie Harry M. Markowitz bereits 1952 in seinem Werk „Portfolio Selection“, für welches er später den Nobelpreis erhielt, zeigen konnte.5

Rohstoffe, Anleihen, Zertifikate, Einzelaktien, ETFs und Fonds – in einem gut diversifizierten Portfolio hat also alles seine Daseinsberechtigung. Es gilt „nur“ das richtige Mischungsverhältnis zu finden, das sowohl zu den finanziellen Zielen und der Risikobereitschaft als auch dem persönlichen Anlagehorizont passt. Und hierbei helfen Ihnen die Spezalist:innen der Erste Bank und Sparkasse gerne weiter.  

 

Hinweis: Eine Veranlagung in Wertpapiere birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Ein Kapitalverlust bis hin zum Totalverlust ist möglich.

1Quelle: LSEG-Datastream; Stand: 16. Juli 2024
2Quelle: Böhms DAX-Strategie; Stand: 31. Mai 2024
3Quelle: FactSet, Investment Center Erste Bank & Sparkasse; Stand: 15. Juli 2024
4Quelle: Welt; Stand: 26. August 2020
5Quelle: envestor.de; Stand: 28. Jänner 2022

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Stand: Juli 2024

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