Ankerplatz Wachau

Wer bereits das Vergnügen hatte, mit einer Zille die Donau stromauf- oder stromabwärts zu fahren, wird dieses unglaubliche Gefühl von Freiheit und absoluter Naturverbundenheit kennen. Zillenfahren ist wie ein Kurzurlaub mit maximalem Erholungsfaktor. Fernab von städtischem Lärm, Hektik und dem Stress des Alltags ist das Einzige, was Sie tun müssen, genießen. Achtung, es besteht Suchtgefahr.

Die Wasseroberfläche der Donau reflektiert das Licht der Sonne wie ein Spiegel. Das VORTEIL-Redaktionsteam hat sich mit Christoph Czamutzian am Anlegeplatz Hundsheim, beim Siedlersteg, verabredet. Ausflugsschiffe und Fährschiffe ziehen vorüber. Touristen winken, auf einem Frachtschiff wird die Ladefläche gereinigt und die Weinterrassen thronen majestätisch und sattgrün entlang des Ufers. Eine Holzzille mit Außenbordmotor nähert sich dem Siedlersteg. Christoph Czamutzian sitzt entspannt am Steuer und navigiert die rund sieben Meter lange Zille sanft und gekonnt an den Steg, an dem wir zusteigen.

Frischer Fahrtwind
Während wir über das Donauwasser durch die Wachau gleiten, erinnert sich Christoph Czamutzian an seine Jugend. Schon früh zieht es den gebürtigen Mauterner an die Donau, er wächst mit ihr auf. Mit all ihren Schönheiten und Tücken, mit dem Hochwasser, dem Tourismus und den Zillen. 2012 macht er den Bootsschein, um der Faszination Wasser ein Stück näher zu rücken.

Zille Marianne ist im Sommer 2020 aus einer spontanen Idee von Christoph Czamutzian und seiner Lebensgefährtin Manuela entstanden. „Nachdem wir eine Vielzahl an Vorstellungen auf Papier gebracht hatten und uns schließlich einig waren, ging es an die Umsetzung. Die Zille wurde bei Witti Boots- und Zillenbau in Oberösterreich gefertigt, den technischen Support haben wir uns bei der Meyer Bootswerft in Aggsbach Markt geholt. Wir wollten keine 08 /15-Lösung von der Stange. Letztendlich haben wir uns für eine 7,10 Meter lange Zille aus Lärchenholz entschieden, mit einem 100-PS-Außenbordmotor.“

Bühnenbild Wachau
Im April 2021 wurde die Zille auf den Namen Marianne getauft und mit einer „Handbreit Wasser unter dem Kiel“ auf die Donau geschickt. Vor allem Freunde und Bekannte waren mit von der Fahrpartie, wenn Christoph Czamutzian mit der Zille Ausflüge über die Donau machte. „Wir wohnen in einer einzigartigen Gegend und wir wollten dieses Glücksgefühl, das wir jedes Mal verspüren, sobald wir mit der Zille an Dürnstein, Stein, Spitz, Weißenkirchen oder Mautern vorbeifahren, nicht ausschließlich unseren Freunden vorbehalten. Daher kam die Idee, die Zillenfahrten unter dem Namen Ankerplatz Wachau gewerblich anzubieten und unseren Kundinnen und Kunden einen einzigartigen Einblick in die Schönheiten der Region entlang des Flusslaufs zu bieten.“

Steuermann Czamutzian
Wenn es das Wetter zulässt, dann haben die Zillenfahrten durch die Wachau von April bis Oktober Saison. Die Zille ist ein traditionelles Boot, mit dem einst Waren über Flüsse und Seen transportiert wurden. „Auf dem Holz zu stehen, die Bewegungen des Wassers unter meinen Füßen zu spüren hat für mich etwas zutiefst Traditionelles und erdet mich, sogar auf dem Wasser“, schmunzelt Czamutzian. Die Zille ist mit gepolsterten Sitzbänken ausgestattet, dazwischen können im Handumdrehen Tische montiert werden und die Zille verwandelt sich in einen schwimmenden Salon. Die Konstruktion der Weingläserhalterung aus Holz wurde von einem Freund maßgefertigt. Begleitet werden die Themenfahrten mit Geschichten aus der Region und rund um die Region.

Gebucht werden können unterschiedliche Touren, jede für sich einzigartig. Und doch haben sie allesamt eines gemeinsam: romantische Aussichten, unvergessliche Momente und viel Vergnügen. Jede Tour kann mit regionaler Kulinarik und Weinverkostungen kombiniert werden. „Die Touren lassen sich individualisieren“, erzählt Christoph Czamutzian. „Wir haben im Laufe der Jahre bereits viele Kundenwünsche realisiert, vom Firmenausflug mit Zwischenstopp in Badebuchten über frühe Sonnenaufgangsfahrten mit Frühstück bis hin zum Wein-Picknick mit Influencern.“ Jede Tour ist ein Highlight. Besonders den Sonnenuntergang in der Weltkulturerbe-Region zu erleben, mit einem Glas Wein in der Hand, ist Oscar verdächtig.

Christoph Czamutzian ist wind- und wettererprobt und kennt die Tücken der Donau. Kurz vor Weißenkirchen holen uns Regenwolken ein. Czamutzian wendet, schiebt den Steuerhebel vorwärts, verstärkt den Griff am Steuer und beschleunigt. Es wird ein Wellenritt im Wettlauf mit den Regenwolken. Und Zille Marianne ist schneller. Nach einer Fahrt vorbei an den Kulturschätzen der Wachau, mit Blick auf die besten Lagen, geht es zurück in den Heimathafen Ankerplatz Wachau. Am Siedlersteg in Hundsheim endet für uns eine unvergessliche Zillenfahrt. Für andere nimmt das Erlebnis hier seinen Anfang.

Zille Marianne
... bietet Platz für insgesamt 11 Personen: 10 Gäste plus Steuermann Czamutzian. Preise für die Zillenfahrten und weitere Details unter:  www.ankerplatz-wachau.at

 

Ankerplatz Wachau
Hundsheim 73
3512 Mautern

T: 0664 /333 88 64
E: info@ankerplatz-wachau.at

www.ankerplatz-wachau.at
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