Der (Alb)Traum vom schnellen Geld im Internet



In Zeiten, in denen die Menschen viel Zeit im Internet verbringen, verlagern sich auch die kriminellen Aktivitäten in genau diesen Raum. Vor allem in den sozialen Medien häufen sich die Betrugsmaschen: von betrügerischen Pyramiden- bzw. Schneeballsystemen bis hin zu „Get-rich-quick“ Gurus. Sie alle haben eines gemeinsam: das vermeintliche Versprechen über Nacht reich zu werden. Dabei nutzen sie oft emotionale Rhetorik oder Erfolgsgeschichten von Teilnehmer:innen, die angeblich reich geworden sind. 

Was steckt hinter den Betrugsmaschen?

Pyramiden- bzw. Schneeballsysteme gibt es zwar schon länger, doch durch die sozialen Medien bekommen damit einhergehende Betrugsmaschen eine völlig neue Dimension. Ziel dieser Systeme ist eine ständig wachsende Teilnehmerzahl. Darum Vorsicht vor Anbietern, die mit Hierarchien locken, bei der andere angeworben werden sollen, um selbst davon zu profitieren. Solche Systeme sind oft illegal und können am Ende nur enttäuschen und finanziell schaden.

Eine andere Masche sind sogenannte „Get-rich-quick“-Videos. Bei diesem Trick versprechen selbst ernannte Coaches in Werbevideos auf YouTube oder Instagram das schnelle Geld ohne große Anstrengung und Zeitaufwand. Wie das genau funktioniert, zeigen sie in Onlinekursen und -coachings oder auf Veranstaltungen. Aber statt dem schnellen Reichtum kosten die Videos und Veranstaltungen den Betroffenen vor allem viel Geld.

Auch bei Kryptowährungen ist Vorsicht geboten, denn es tummeln sich viele Kriminelle auf diesem Markt, die gutgläubigen Anleger:innen große Gewinne in kurzer Zeit versprechen. Tatsächlich tauchen die Betreiber:innen solcher Fake-Kryptobörsen in der Regel oft unter und die Betrogenen sehen ihr Geld nicht wieder.

Was sind die Triggerpunkte?

Ziel dieser Betrugsmaschen sind oft junge Menschen, die vom Leben wie in einem Instagram-Post träumen, ohne viel dafür arbeiten zu müssen. Nicht zu unterschätzen ist auch der soziale Druck, der gerade im Bekannten- oder Freundeskreis zum Mitmachen führen kann. Der Traum vom schnellen Geld kann aber ganz schnell zum Albtraum werden. Denn anstatt mehr Geld zu verdienen, kostet es vor allem Geld. Bei solchen dubiosen Angeboten im Internet ist Vorsicht geboten, denn es verdienen meist nur die Betreiber:innen.

„Viele der Generation Z oder Generation Alpha wollen aus dem Hamsterrad der Arbeitswelt ausbrechen oder gar nicht erst einsteigen. Sie sehen aber, dass sie Geld für ihren gewünschten Lifestyle brauchen. Diese Situation nutzen die Betrüger:innen aus und gaukeln ihnen vor, dass sie mit wenig Aufwand, viel Geld verdienen können. Und genau das ist der Triggerpunkt“, erklärt Elisabeth Ponocny-Seliger, Psychologin.

Der Reiz liegt in der scheinbaren Flexibilität, den vielen Reisen – kurzum: einem aufregenden Leben mit wenig Arbeit. Fake-Profile präsentieren Erfolgsgeschichten von meist jungen und attraktiven Menschen, die angeblich durch ihre Methoden reich geworden sind und wecken so das Interesse. Doch die Gefahren sind groß: Viele verlieren eine Menge Geld, einige brechen dafür sogar ihre Ausbildung ab oder kündigen ihren Job.

Wie schützt man sich vor Betrugsmaschen?

  • Gründlich recherchieren: Informationen über das Unternehmen einholen. Seriöse Unternehmen sind transparent und nachvollziehbar.
  • Darüber sprechen: Zweifel und Bedenken mit dem Umfeld teilen. Oft können externe Meinungen eine nüchterne Perspektive bieten. Bei Fragen gerne auch den/die Bankberater:in kontaktieren.
  • Auf Warnzeichen achten: Wenn etwas nicht richtig erscheint, ist es besser, dem Bauchgefühl zu vertrauen und die Finger davon zu lassen.
  • Finanzielle Bildung: Finanzbildung bereits in jungen Jahren ist der Schlüssel zum Erfolg. Denn wenn man sich mit Finanzen auskennt und die Zusammenhänge versteht, ist es auch leichter, etwas kritisch zu hinterfragen.

Zusammengefasst heißt das: Wenn märchenhafte Gewinne versprochen werden, sollten Sie bereits misstrauisch werden. Wir empfehlen jedenfalls, vermeintlich gewinnbringende Angebote genau zu hinterfragen und niemals Geld im Voraus an Unbekannte zu überweisen. Denn wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, ist es meistens Betrug. 

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