Die Zinsen sind zurück

Spekulieren Sie nicht auf Pump!


Lange Zeit waren Zinsen kein Thema. Die Finanzkrise, dann die Corona-Pandemie und allem voran das ewige Streben nach Wachstum haben die Notenbanken dazu veranlasst, Geld ohne Grenzen zu verteilen. Jetzt hat Geld wieder einen Preis. Was heißt das für Anleger:innen?

Lieferkettenprobleme, die Transformation zu einer nachhaltigen Energieversorgung und viele andere Gründe sorgten dafür, dass die Preise für bestimmte Waren und Dienstleistungen sukzessive zulegten. Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland führte schließlich endgültig zu Engpässen, die wiederum, angeführt vom Gaspreis, für eine lange nicht gesehenen Preissteigerung sorgten. Auch wenn diese Steigerungen angebotsseitig getrieben sind, haben die Notenbanken rund um den Globus mit Zinsanhebungen reagiert. Die nunmehr gestiegenen Zinsen erhöhen nun die Kosten für Kredite (außer es wurden fixe Zinsen vereinbart oder abgesichert) und lassen die Zinsen für Einlagen – wenn auch auf sehr niedrigem Niveau – steigen. Ihr Ziel ist es, die Kreditnachfrage zu dämpfen und damit die Nachfrage nach Waren und Gütern. Sobald das Angebot die Nachfrage übersteigt, sollten die Preise wieder fallen oder sich zumindest stabilisieren. Ob diese Rechnung aufgeht, ist natürlich fraglich – dies wird vor allem vom Kriegsverlauf in der Ukraine abhängen.

Trotz der Zinsanhebungen kommt es bei Einlagen angesichts der hohen Inflation und der vergleichsweisen niedrigen Einlagenzinsen nach wie vor zu einer realen negativen Verzinsung. Darum sollten Einlagen auch weiterhin nur den Notgroschen bilden. Bei Aktien wiederum führen die steigenden Zinsen allerdings zu niedrigeren Bewertungen. Das hat mehrere Gründe:

  • Höhere Zinsen belasten die Gewinne von Unternehmen.
  • Inflation und Zinserhöhungen könnten schlimmstenfalls zu einer Rezession führen und damit die Umsätze von Unternehmen schmälern.
  • Sämtliche Faktoren verursachen derzeit starke Kursverluste auf der Aktienseite.

Dennoch bleiben Aktien langfristig die beste Anlageform, wenn man die Kursschwankungen aushält und bei Kursflauten investiert bleiben kann. Doch auch Zinsprodukte gewinnen im aktuellen Umfeld erneut an Attraktivität. Unternehmens- und Bankanleihen werfen durchaus wieder attraktive Renditen bei überschaubaren Laufzeiten ab, wodurch auch Rentenfonds wieder ins Portfolio aufgenommen werden könnten. Aber bedenken Sie bitte: auch Anleihekurse schwanken und bei mangelnder Streuung drohen vor allem bei schlechter Bonität der Schuldner:innen auch hier Verluste.

Markus Hinterberger, Segmentmanager

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