Was wurde aus den Covid-Gewinnern?

Die Covid-19 Pandemie liegt zum Glück schon einige Zeit hinter uns. Gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen wirken mitunter aber bis heute nach. Auch am Kapitalmarkt hat der Virus seine Spuren hinterlassen.


Von Hundert auf Null

Das öffentliche Leben wurde im März 2020 in unzähligen Ländern heruntergefahren. Dinge, die bis zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar waren, wurden über Nacht Realität. Die drastischen Veränderungen des alltäglichen Zusammenlebens vor rund vier Jahren stellten viele Unternehmen vor existenzielle Herausforderungen. Einige konnten sich trotz staatlicher Subventionen bis heute nicht davon erholen. Gleichzeitig öffneten sich Wege für junge, aufstrebende Geschäftsmodelle, die plötzlich enormen Rückenwind erfuhren. Ganz nach dem Motto: Schließt sich eine Tür, geht eine andere auf. Die „Pandemic Winners“ wurden geboren.
 

Eine Achterbahnfahrt

Biotechnologieunternehmen, Lieferservice & Takeaway-Gastronomie, Online-Bezahlformen, Baumärkte, E-Commerce Unternehmen etc. profierten enorm von dem sich ändernden Konsumverhalten der Menschen und den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Börse (= der Markt) antizipiert solche Entwicklungen entsprechend. Dabei verfallen jedoch zahlreiche Anleger:innen und Unternehmenslenker:innen während Phasen der Euphorie typischerweise in emotionalen Überschwang. Man extrapoliert aktuelle Entwicklungen in die Zukunft, überschätzt potenzielle Umsatz- und Gewinnentwicklungen oder nutzt schlichtweg die Gunst der Stunde, um sich Unternehmensprognosen (nicht ganz uneigennützig) fernab der Realität etwas schön zu rechnen. Derartige Konstellationen ergeben ein Eldorado für Forscher:innen der Behavioral Finance. Begünstigt wurde der damalige Optimismus on top durch das (vorübergehende) Abschaffen der Zinsen. Geld kostete schließlich nichts.

Insofern verwundert es nicht, dass im 20er und 21er Jahr zahlreiche Unternehmen aus den eben erwähnten Branchen an der Börse explosive Kurssteigerungen aufwiesen. Im nachfolgenden Chart sind ausgewählte Unternehmen ersichtlich, deren Wertentwicklungen innerhalb kürzester Zeit beinahe exponentiell nach oben schossen. Manch Aktienkurs verzigfachte sich sogar binnen weniger Tage.

Immer mehr Anleger:innen stellten über die Zeit jedoch fest, dass manches Wachstum nicht ewig anhalten kann, einige Geschäftsmodelle auf überraschend wackligen Beinen stehen oder die blumigen Versprechen der CEOs nicht eingehalten werden können. Diese Enttäuschungen spiegelten sich ferner auch in den Aktienpreisen wider. Was zuerst dynamisch anstieg und in luftige Bewertungshöhen emporschoss, kam entsprechend stark unter die Räder. Nachstehend die Aktienentwicklungen derselben Unternehmen wie zuvor ab Ende 2021 bis Mitte 2024. 

Im Nachhinein ist man immer schlauer, jedoch ist unsere Wirtschaftsgeschichte geprägt von Beispielen, bei denen nach Phasen der (irrationalen) Euphorie das Tal der Tränen kam.
 

Anlagegrundsätze beachten und langfristig denken

Viele Anleger:innen neigen während Börsenhaussen zu irrationalen Entscheidungen, Gier oder Panik etwas zu verpassen. Sie vergessen die Prinzipien der Diversifikation und der jahrzehntelangen Kapitalmarktforschung. Breite Streuung und ein langfristiger Anlagehorizont sind das A. und O. einer jeden Veranlagungsstrategie. Auch wenn die schmerzhaften Erfahrungen gescheiterter Investments den oder die ein oder anderen bis heute prägen, kann man im Idealfall auch etwas Positives für sich mitnehmen, dazu lernen und die eigene Veranlagungsstrategie weiterentwickeln. Denn wie hat es die Börsenlegende André Kostolany einst formuliert: „Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: Die nächste kommt mit Sicherheit.“

Stefan Gerstmayr, Sparkasse OÖ Kapitalanlagegesellschaft

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