Wie wirkt sich Teilzeit
auf die Pension aus?

Was weniger Arbeitsstunden für unsere Finanzen bedeuten

Viele Menschen haben heute den Wunsch, weniger Stunden in der Woche zu arbeiten. Das bringt neue Trends in der Arbeitswelt mit sich. Aber lohnt es sich auf Dauer, weniger zu arbeiten? Kommt darauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet.

Weniger arbeiten, weniger Geld

Die Gründe für eine persönliche Wahl der Teilzeitarbeit können unterschiedlich sein: Es gibt den Wunsch (oder die Notwendigkeit), beim Nachwuchs zu sein; den Wunsch nach mehr Flexibilität und Freizeit im Alltag; das Interesse, Hobbys oder Weiterbildungen zu priorisieren.  Weniger arbeiten und ein schönes Leben genießen: Wo ist da das Problem? Es kommt ganz darauf an, durch welche Brille man schaut. 

Der Trend, weniger bezahlte Arbeitsstunden pro Woche zu leisten, bringt für Arbeitnehmer:innen auch weniger Geld. Und dadurch auch eine geringere gesetzliche Alterspension.

In Österreich verdienen Männer, die Vollzeit arbeiten, aktuell 47.569 Euro brutto pro Jahr (mittleres Bruttoeinkommen). Frauen kommen in Vollzeit auf 41.617 Euro brutto pro Jahr. Zählt man auch Menschen dazu, die in Teilzeit arbeiten, wird es klarerweise weniger. Dann verdienen Frauen nur mehr 24.309 Euro brutto pro Jahr (mittleres Bruttoeinkommen) und Männer 37.707 Euro brutto.

Weniger Arbeit bedeutet weniger Geld

Weniger arbeiten muss man sich im wahrsten Sinne leisten können. Gerade in Zeiten der Teuerung sollte man gut überlegen, ob sich eine Reduktion der Stunden ausgeht. Denn: Auch wer im Moment mit weniger gut auskommt, kann nicht so viel für später ansparen wie bei einer Vollzeittätigkeit

In beiden Fällen, Vollzeit und Teilzeit, lautet eine Faustregel beim Sparen: 10 bis 20 % des monatlichen Einkommens sollten der persönlichen Vorsorge gewidmet werden. Wie das geht? Das zeigen wir im Beitrag “Erste Schritte zur finanziellen Gesundheit”.

Um herauszufinden, wie viel Geld man monatlich sparen kann, hilft es, einen Überblick über die monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu machen. 

Gender Pay Gap schließt sich langsamer 

In Österreich verdienen Frauen im Schnitt nach wie vor weniger als Männer. Dieses Phänomen nennt sich Gender Pay Gap und legt offen, wie viel Geld Frauen für eine Stunde der gleichen Arbeit weniger als Männer erhalten. Aktuell erhalten Frauen in Österreich im Durchschnitt 18,8 % weniger (2023). Die Gründe für diesen Gap – also die Lücke – sind vielfältig. Zum Teil wird die Lücke durch den Beruf selbst, das Alter, die Branche oder die Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen hervorgebracht. Ein viel größerer Teil ist aber auf ganz andere Umstände zurückzuführen – wie etwa die gläserne Decke in Unternehmen oder das Verhandlungsgeschick bei Gehaltsverhandlungen.  

Viele Frauen erleben auch einen Karriere-Knick nach ihrer Karenz. Sie entscheiden sich dafür, mehr (unbezahlte) Erziehungsarbeit zu leisten, als dafür, wie vor der Karenz weiterzuarbeiten. Nicht immer geschieht das aus freien Stücken – die Zahl der Kinderbetreuungsplätze ist in Österreich begrenzt und in den Schulferien muss über mehrere Wochen hinweg die Betreuung außer Haus für die Kinder organisiert und bezahlt werden. 

Da Frauen für ihre Kinder im Beruf pausieren und später oft geringfügig oder in Teilzeit wieder einsteigen, verdienen sie durch die Stundenreduktion zusätzlich meist weiterhin weniger. Damit zahlen sie aber auch weniger ins Pensionssystem ein. Die Initiative she invests unterstützt Frauen kostenlos mit Informationen zu ihrem Geld. Und zeigt, wie man auch unter den genannten Vorzeichen für eine finanzielle Unabhängigkeit und Gesundheit sorgen kann. 

Da Frauen für ihre Kinder im Beruf pausieren und später oft geringfügig oder in Teilzeit wieder einsteigen, verdienen sie durch die Stundenreduktion zusätzlich meist weiterhin weniger. Damit zahlen sie aber auch weniger ins Pensionssystem ein. Die Initiative she invests unterstützt Frauen kostenlos mit Informationen zu ihrem Geld. Und zeigt, wie man auch unter den genannten Vorzeichen für eine finanzielle Unabhängigkeit und Gesundheit sorgen kann. 

Weniger Interesse an Finanzthemen als Männer

Laut der IMAS-Studie von Erste Bank und Sparkassen anlässlich des Weltfrauentags am 8. März 2024 interessieren sich lediglich 22 % der Frauen in Österreich “sehr oder “eher” für Geld-Themen. Im Jahr zuvor waren es noch 35 %.  Bei Männern sind es immerhin 45 %. In der Regel sparen Frauen auch nicht ausreichend und sind oft vom Verdienst des Partners abhängig. Bei der Neugründung einer Familie wird jedoch auf die finanzielle Absicherung von beiden Elternteilen vergessen. Steht plötzlich eine Scheidung oder Trennung ins Haus, wird ein Elternteil arbeitslos oder erleidet einen Unfall, trifft es Frauen doppelt so hart – da in so einem Fall auch finanziell große Probleme aufkommen.

Folgen von Teilzeit auf die Pension

Der Gender Pay Gap, Karriere-Knick und fehlendes Interesse an den eigenen Finanzen: All das belastet viele Frauen ein Leben lang. Und wird spätestens in der Pension zum Problem. Diese Umstände tragen nämlich dazu bei, dass Frauen in Österreich im Schnitt eine gesetzliche Alterspension von 1.192 Euro im Monat (2022) erhalten. Dieser Betrag liegt unter der Armutsgrenze von 1.371 Euro (2022). Männer hingegen erhalten 1.917 Euro Alterspension (Daten: Jahresergebnisse der österreichischen Sozialversicherung 2023). In Österreich sind 26 Prozent aller Frauen – also mehr als ein Viertel – dem Risiko der Altersarmut ausgesetzt.

Der Unterschied zwischen dem letzten Einkommen vor der Pension und der staatlichen Pension wird als Pensionslücke bezeichnet. 

Die Pension sollte ca. 80 % des letzten Erwerbseinkommens erreichen. Aktuell liegt die Pensionslücke bei rund 50 Prozent! Um diese Lücke zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten, sollten Frauen sich so früh wie möglich mit den eigenen Finanzen beschäftigen und das Abschließen einer privaten Pensionsvorsorge ins Auge fassen.

Die Pension sollte ca. 80 % des letzten Erwerbseinkommens erreichen. Aktuell liegt die Pensionslücke bei rund 50 Prozent! Um diese Lücke zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten, sollten Frauen sich so früh wie möglich mit den eigenen Finanzen beschäftigen und das Abschließen einer privaten Pensionsvorsorge ins Auge fassen.

Warum gibt es die Pensionslücke?

Wir werden immer älter und werden daher voraussichtlich auch länger arbeiten. Zudem gibt es immer weniger junge Menschen, dafür immer mehr ältere. Auch unsere Ausbildungszeiten werden immer länger. Wir starten später in den Job und zahlen damit erst später in die Pensionskasse ein. Diese Entwicklungen stellen das Pensionssystem vor große Herausforderungen. Dass die Gen Z später einmal eine geringere Pension bekommen wird als Pensionist:innen zum heutigen Zeitpunkt, ist wahrscheinlich.

Wer seine Finanzen frühzeitig im Blick hat und sich der verschiedenen Herausforderungen bewusst ist, kann der Pensionslücke heute schon mit kleinen monatlichen Beiträgen vorbeugen. Eine private Pensionsvorsorge schafft hier Abhilfe. Auch eine fondsgebundene Lebensversicherung stellt eine Möglichkeit dar, für später anzusparen. Dabei sollte man sich gut überlegen, wie risikobereit man ist und wie lange man veranlagen möchte und sich anschließend gut über die unterschiedlichen bestehenden Angebote informieren.

Wer früh mit der privaten Pensionsvorsorge beginnt, profitiert vom sogenannten Zinseszinseffekt. Mit diesem bringt jeder Euro im Laufe der Jahre ein Vielfaches an Ertrag. Je länger man also vorsorgt, desto höher ist später auch die Zusatzpension.  

Die Pensionslücke betrifft Frauen übrigens stärker als Männer: Aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung (Männer leben 78,8 Jahre, Frauen 83,8 Jahre.) leben Frauen auch länger mit ihrer Pensionslücke. 

Was ist Pensionssplitting?

Auch Pensions­splitting kann der Pensions­lücke vorbeugen. Hierbei schaffen beide Eltern­teile einen frei­willigen Aus­gleich für die Er­ziehung ihres gemein­samen Kindes. Die berufs­tätige Person über­trägt in den ersten 7 Jahren nach der Geburt des Kindes bis zu 50 Prozent ihrer Pensions­gutschrift auf das Pensions­konto der Partner:in (meist die Mutter). Diese bezieht dadurch später eine etwas höhere Pension. Mehr dazu in unserem Beitrag

Was ist Pensionssplitting?

Auch Pensions­splitting kann der Pensions­lücke vorbeugen. Hierbei schaffen beide Eltern­teile einen frei­willigen Aus­gleich für die Er­ziehung ihres gemein­samen Kindes. Die berufs­tätige Person über­trägt in den ersten 7 Jahren nach der Geburt des Kindes bis zu 50 Prozent ihrer Pensions­gutschrift auf das Pensions­konto der Partner:in (meist die Mutter). Diese bezieht dadurch später eine etwas höhere Pension. Mehr dazu in unserem Beitrag

So wollen wir arbeiten

4-Tage-Woche

Vier Tage arbeiten bei vollem Lohnausgleich? Oder weniger als Vollzeit arbeiten – und auch weniger verdienen? Die weltweit größte Studie zu dem Thema zeigt: Weniger arbeiten tut gut. Mitarbeiter:innen sind motivierter, seltener krank und fühlen sich deutlich weniger gestresst. Auch die Unternehmensseite profitiert: Die Menschen sind produktiver, Umsätze bleiben gleich oder steigen sogar. Wie das? Statt ihre Zeit abzusitzen, suchen Arbeitnehmer:innen selbst nach kreativen Lösungen, effizienter zu arbeiten.

Teilzeit

Viele Menschen wünschen sich heute kürzere Arbeitszeiten. Knapp jede dritte erwerbstätige Person in Österreich arbeitet schon weniger als 40 Stunden pro Woche – also Teilzeit. Einer aktuellen Studie nach arbeiten die meisten Menschen weniger, weil sie mehr Zeit für sich haben möchten oder ihren Job körperlich oder psychisch in Vollzeit einfach nicht bewältigen würden. Viele können aufgrund von finanziellen Verpflichtungen und fehlender Kinderbetreuung nicht anders. 

Work-Life-Integration

Work-Life-Balance war gestern. Arbeit und Freizeit lassen sich heute nicht mehr so gut voneinander trennen, meinen viele. Einerseits, weil Homeoffice vielerorts Einzug in die eigenen vier Wände gefunden hat. Andererseits, weil sich viele Menschen in ihrem Beruf verwirklichen wollen. Sie möchten keine Balance zwischen Arbeit und Freizeit herstellen. Sie haben für sich beschlossen, dass beides Hand in Hand geht. Und dass ihre Arbeit zu ihren persönlichen Werten passen muss. 

Gehen statt bleiben

Stift fallen lassen und hinter mir die Sintflut? Für viele funktioniert es so. “Great Resignation”, “Quiet Quitting” oder “Tangping”: Bewegungen, weniger zu arbeiten, gibt es besonders seit Beginn der Corona-Pandemie viele. Viele Menschen haben ihren Job oder die Art, wie sie arbeiten, überdacht. Sie wünschen sich einen wertschätzenden Umgang, eine bessere Arbeitskultur oder mehr Flexibilität von ihrem Arbeitgeber. Stellt sich das nicht ein, sind sie bereit, den Job zu wechseln. 

Fazit

Unsere Art zu arbeiten und unsere finanzielle Situation gehen Hand in Hand. Gründe, weniger zu arbeiten, gibt es heute viele. Wer weniger arbeitet, sollte jedoch im Blick behalten, dass sich das auf das Einkommen und damit auch auf die Höhe der staatlichen Pensionshöhe auswirkt. Um die drohende Pensionslücke zu vermeiden, sollte man früh vorsorgen. 

Bitte beachten Sie:

Hierbei handelt es sich um eine Werbe­mitteilung und nicht um eine Anlage­empfehlung. Diese Werbe­mit­teilung ersetzt somit keine Anlage­beratung und berück­sichtigt weder die Rechts­vorschriften zur Förderung der Un­ab­hängigkeit von Finanz­analysen, noch unter­liegt sie dem Verbot des Handels im An­schluss an die Ver­breitung von Finanz­analysen. 

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