Fonds-News KW 12 | 19.03.2024

Zuversicht für europäische Aktien?

Der europäische Aktienmarkt hatte es in der letzten Dekade alles andere als leicht. Denn seit geraumer Zeit hat er gegenüber dem amerikanischen Markt das Nachsehen. Aus Bewertungssicht war Europa seit vielen Jahren günstig, aber selten war der Abschlag so hoch, wie es aktuell der Fall ist. Besonders seit den Coronatiefs haben sich US-Aktien gegenüber dem EU-Pendant deutlich besser entwickelt, was freilich Begehrlichkeit weckte und viele Anleger:innen Richtung Nordamerika zog. Doch still und heimlich schneidet der Euroraum seit einem halben Jahr besser ab als die US-Leitindizes.

Ein Blick ins Detail

Während sich derzeit die Marktteilnehmer:innen auf das Thema künstliche Intelligenz (KI) und ihre Profiteur:innen fokussieren, erleben europäische Valoren ein Schattendasein. Besonders die glorreichen Sieben, die sich aus Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla und Nvidia zusammensetzen, sind, gemessen am Absatzvolumen, die absoluten Lieblingsaktien der Anleger:innen. Aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung sind diese Titel sowohl in den globalen Aktienindizes als auch in den US-Indizes prominent vertreten. Umso erstaunlicher ist es, dass der EURO STOXX 50, der die 50 größten Titel aus der Eurozone abbildet, sowohl seit Jahresbeginn als auch über sechs Monate die amerikanischen Leitbarometer hinter sich lässt. Sogar der übermächtige Nasdaq 100 konnte seit Anfang Jänner übertroffen werden und das, obwohl nicht mal der Highflyer Novo Nordisk in dem Euro-Index vertreten ist, der Year-to-Date über 30 % zulegen konnte. Der EURO STOXX 50 konnte auf Jahressicht rund 11 %, der Nasdaq ca. 8 % und der S&P 500 rund 9 % Performance erzielen. Natürlich gibt es auch in Europa Firmen, die von dem Boom rund um die KI profitieren, wie beispielsweise der niederländische Zulieferer für die Halbleiterindustrie ASML, der mit einem Kursanstieg von rund 26 % und einer Indexgewichtung von circa 10 % einer der Hauptperformancetreiber ist. Nur die italienische Bank Uni Credit konnte diesen Wert überbieten und schoss um über 34 % in die Höhe. Insgesamt präsentieren sich Finanzwerte aus der Peripherie stark. So befinden sich neben der Uni Credit auch die spanische BBVA und die ebenso italienische Intesa Sanpaolo unter den Top 10 Performern im Euroraum. Da wir anfänglich über Bewertungen sprachen: Letztere notiert aktuell gerade mal auf Buchwert. (Stand 15.03.2024 in Euro)

Vergleich zu den USA

Nicht nur die Banken sind günstig, zumeist handeln auch andere europäische Werte, bei vergleichbarer Qualität, deutlich unter ihren US-Pendants. Es kommt nicht selten vor, dass einzelne Titel in den USA sogar eine vielfach so hohe Bewertung aufweisen. Allgemein kann gesagt werden, dass aktuell jeder Sektor in Europa bzw. in Großbritannien günstiger bewertet ist als in den USA. Alleine aus diesem Aspekt könnten europäische Aktien wieder das Interesse der Anleger:innen wecken. Fakt ist allerdings, dass Amerika die Vorreiterrolle in Sachen Technologie übernommen hat. Europa ist hingegen finanz- und industrielastig und hat besonders unter dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise gelitten. Die USA gelten als energieautonom, im Gegensatz zu dem mehrheitlichen Energieimporteur Europa. In Sachen Inflation ist die EZB aber schon näher am Ziel als die amerikanische Federal Reserve. Die Teuerungsrate lag im Februar im Euroraum immerhin nur mehr bei 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Die USA verzeichnete eine Inflationsrate von 3,2 %, die sogar im Vergleich zum Jänner wieder gestiegen ist (3,1 %). Somit hätte EZB-Chefin Christine Lagarde in dieser Hinsicht mehr Spielraum für Zinssenkungen als ihr Fed-Kollege Jerome Powell. Die Finanzmärkte erwarten allerdings in beiden Währungsregionen die ersten Zinsschritte nach unten bei den Notenbanksitzungen im Juni. Grundsätzlich können sich diese Erwartungen aber, je nach Entwicklung der Datenlage hinsichtlich Inflation, Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt, ändern.

Diversifikation – der Weg zum Erfolg

Zukünftige Aktienmarktentwicklungen aus makroökonomischen Daten oder Bewertungen abzuleiten, bietet leider keine Erfolgsgarantie. Es ist zu beobachten, dass Finanzmärkte teilweise irrational sein und dies auch über längere Zeit bleiben können, wie der bekannte Ökonom John Maynard Keynes schon zu sagen pflegte: „Markets can remain irrational longer than you can remain solvent”. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, in ein weltweites Aktienportfolio zu investieren, um so von diversen Ertragspotenzialen rund um den Globus profitieren zu können. Auch das Problem des Timings kann mit einem Sparplan charmant umgangen werden.

FI

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