OMV setzt Umbau fort

Zwischen langfristigen Chancen und kurzfristigen Herausforderungen

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Die österreichische OMV hat ehrgeizige Ziele: Der Energiekonzern will bis 2030 zu einem führenden Anbieter nachhaltiger Kraftstoffe, Chemikalien und Werkstoffe mit Fokus auf Lösungen für die Kreislaufwirtschaft werden. Spätestens 20 Jahre später will das Unternehmen dann klimaneutral sein.1 Um dieses Ziel zu erreichen, soll die Öl- und Gasförderung bis 2030 um etwa 20 Prozent reduziert und die Produktion für die Energienutzung bis 2050 vollständig eingestellt werden.2 Zudem plant die OMV, rund 40 Prozent der geplanten jährlichen Investitionen des Konzerns zur Unterstützung des organischen Wachstums in nachhaltige Projekte zu stecken.3 Zuletzt machte der österreichische Konzern mit dem Zukauf von Rumäniens größtem Ladenetz für Elektrofahrzeuge, die Renovatio Asset Management, auf sich aufmerksam. Außerdem erwarb die OMV über OMV Petrom 50 Prozent an der Electrocentrale Borzesti, einer rumänischen Tochtergesellschaft von RNV Infrastructure. Das Unternehmen betreibt erneuerbare Energiequellen mit einer Kapazität von einem Gigawatt. Die neuen Partner planen, in den nächsten drei Jahren 1,3 Mrd. Euro zu investieren, um die erneuerbaren Energien in Rumänien voranzutreiben.4,5

Mehrere Unsicherheiten

Für Aktionär:innen beruhigend: Das Geld für den Umbau soll aus den Gewinnen der Öl- und Gasproduktion kommen.6 Das Ergebnis soll daher mittelfristig stabil bleiben: Bis 2030 erwartet die OMV einen operativen Gewinn vor Lagereffekten (CCS Ebit) von mindestens sechs Mrd. Euro (2023: 6,02 Mrd. Euro). Der operative Cashflow (exklusive Net-Working-Capital-Effekte) soll bis dahin über sieben Mrd. Euro erreichen (2023: 5,71 Mrd. Euro).7,8 Der Konzern versprach zudem, seine progressive Dividendenpolitik beizubehalten. Klingt eigentlich vielversprechend. Im Moment allerdings hat der Konzern mit einigen Problemen zu kämpfen – etwa Betrugsvorwürfen im Zusammenhang mit Klimaschutzprojekten in China.9 Erst vor wenigen Tagen hat das Unternehmen außerdem eine Warnung vor einem möglichen Gaslieferstopp durch die russische Gazprom veröffentlicht.10

Wiederkehrende Tilgungschance

Wer bei Investments in die OMV daher etwas vorsichtiger agieren möchte, könnte einen Blick auf eine neue Memory Express Anleihe von Goldman Sachs werfen.  Mit dem Papier können sich Anleger:innen vor Kursverlusten der Aktie von bis zu 35 Prozent schützen und dennoch die Chance auf einen jährlichen Zinskupon von 8,75 Prozent p.a. wahren. Zudem besteht die Möglichkeit zur vorzeitigen Rückzahlung, wenn die Aktie an einem der jährlichen Beobachtungstage auf oder über dem Ausübungspreis notiert. Gelingt das bereits Ende Mai 2025, wird die Anleihe zum Nennbetrag plus Zins getilgt. Liegt sie darunter, aber auf oder oberhalb der Kupon-Bar­riere, wird der Zinskupon ausgezahlt und die Laufzeit verlängert sich zumindest um ein Jahr. Bei noch tieferen Aktienkursen entfällt die Kuponzahlung zunächst. Sie wird allerdings nachgereicht, wenn an einem der folgenden Stichtage die Bedingungen wieder erfüllt sind (Memory-Effekt). So kann es bis zum finalen Bewertungstag gehen. Dann entscheidet die Finale-Rück­zahlungs-Barriere darüber, ob die Anleihe zum Nennbetrag inklusive aller eventuell ausstehenden Zinszahlungen getilgt wird oder OMV-Aktien zum Ausübungspreis geliefert werden. In letzterem Fall kann ein Verlust bis hin zum Totalverlust entstehen. Anleger:innen tragen außerdem das Bonitätsrisiko der Emittentin, d. h. das Risiko von Änderungen in der Kreditwürdigkeit oder einer Zahlungsunfähigkeit.

1 Quelle: OMV; Stand: 30. Mai 2024
2 Quelle: OMV; Stand: 30. Mai 2024
3 Quelle: OMV; Stand: 15. Jänner 2024 
4 Quelle: n-tv; Stand: 3. Jänner 2024
5 Quelle: electrive; Stand: 6. Jänner 2024
6 Quelle: onvista; Stand: 16. März 2022
7 Quelle: OMV; Stand: 16. März 2022
8 Quelle: OMV; Stand: 1. Februar 2024
9 Quelle: zdfheute; Stand: 1. Mai 2024
10 Quelle: Merkur; Stand: 24. Mai 2024

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Stand: Juni 2024