ASML - Milliardengeschäft mit High-Tech Equipment

Thema im Fokus

ASML - Milliardengeschäft mit High-Tech Equipment

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Seitdem die US-Softwarefirma OpenAI am 30. November 2022 ChatGPT veröffentlichte, kommt kaum noch jemand am Thema Künstliche Intelligenz (KI) vorbei. Unternehmen wie NVIDIA verzeichnen einen veritablen Wachstumsboom, der dadurch befeuert wird, dass unzählige Firmen ihre Rechenkapazitäten aufrüsten. Mit einem Börsenwert von über 3 Billionen US-Dollar belegen die Kalifornier inzwischen Platz 2 der wertvollsten Firmen weltweit.1 Doch all das ist nur möglich, weil ASML, ein in der Öffentlichkeit wenig bekanntes Unternehmen aus den Niederlanden, hochkomplexe Produktionsanlagen für die Chipindustrie bereitstellt.2 Es ist „die wichtigste Technologiefirma, von der Sie noch nie gehört haben“. Der einzige europäische Halbleiterkonzern, von dem der Rest der Welt abhängig ist.3 Sei es Samsung in Südkorea, TSMC in Taiwan oder Intel in den USA.4 Würden die Niederländer den Service ihrer Maschinen einstellen, wären viele Chipkonzerne schnell lahmgelegt.3

Komplexe, einzigartige Anlagen

Um zu verstehen, was die Maschinen besonders macht, lohnt ein Blick zurück. Seit im Jahr 1958 der integrierte Schaltkreis erfunden wurde, mit dem elektronische Komponenten auf einer Siliziumplatte miniaturisiert werden, sollte die Technologie immer besser, billiger und leistungsfähiger werden.5 Doch gleichzeitig wurde die Schrumpfung der Skalen sehr kompliziert. Doch ASML fand eine Lösung, die industriell skalierbar ist. Sie klingt nach Science Fiction: Spezielle Lithografie-Anlagen projizieren in den Chipwerken extrem kleine Schaltmuster von Masken auf mit Fotolack beschichtete Siliziumscheiben (Wafer). Je kurzwelliger die dabei eingesetzten Strahlen sind, desto feinere Strukturen lassen sich generieren.6 Das macht die Chips schneller und leistungsfähiger. Während sichtbares Licht Wellenlängen von 400 bis 700 Nanometern hat, nutzt die neueste Extrem-Ultraviolett-Technologie (EUV) Wellenlängen von 13,5 Nanometern.5 Da die Strahlen sogar von Luft absorbiert werden, ist ein Hochvakuum erforderlich.7 Es war kompliziert und aufwändig, die Technologie zu entwickeln, dauerte 17 Jahre und verschlang über 6 Milliarden Euro. Danach waren noch viele technische Hindernisse zu meistern, um die Anforderungen der Chiphersteller zur Massenproduktion zu erfüllen.5 Heute sind am komplexen Prozess zur Produktion der Anlagen etwa 800 meist europäische Firmen beteiligt. Denn ASML lagert über 90 Prozent der Kosten für den Bau seiner Wunderwerke aus und fokussiert sich vor allem darauf, der Architekt des fertigen Systems zu sein.8

Nanometer-Geschäft

Heute ist ASML ein Innovationsführer in der Halbleiterindustrie.5 Weltweit beherrschen derzeit nur die Niederländer das fortschrittlichste Verfahren der EUV-Lithografie, um Chips der modernsten Generation herzustellen.9 Die besten EUV-Systeme ermöglichen Strukturen auf einer Skala von nur 2 Nanometern (0,000000002 Meter).5 Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist 50.000 bis 100.000 Nanometer dick.10 Das neueste Modell kostet über 300 Millionen Euro. Für die Lieferung zum US-Chiphersteller Intel brauchte man 250 Kisten und 13 Container.8 Mit EUV-Systemen werden die kompliziertesten Schichten auf den Chip gebracht. Die übrigen Schichten lassen sich mit den etwas einfacheren Deep-Ultraviolet-Lithografie (DUV) Systemen erstellen. Die beiden Technologien werden noch viele Jahre parallel laufen.5 Das Alleinstellungsmerkmal im Geschäft mit der Lithografie-Ausrüstung spiegelt sich in einem globalen Marktanteil von mehr als 80 Prozent wider.11 ASML hat also praktisch ein Monopol im entscheidenden Teil der weltweit bedeutenden Lieferkette für hochmoderne Chips, die man für Smartphones und Rechenzentren benötigt. Alle großen Länder und Chiphersteller wollen die Maschinen von ASML.8 Dabei sind die Niederländer nicht „nur“ Weltmarktführer. Mit einem Börsenwert von 410 Milliarden Euro ist ASML das drittgrößte Unternehmen in Europa und der wertvollste Tech-Konzern des Kontinents.1 Im letzten Geschäftsjahr erzielte man einen Nettoumsatz von 27,6 und einen Nettogewinn von 7,8 Milliarden Euro. Die Bruttomarge lag bei auskömmlichen 51,3 Prozent.12

Neben Chancen auch Risiken

Allerdings unterliegen auch Quasi-Monopolisten internen und externen Veränderungen. Die Hauptversammlung vom 24. April markierte den Beginn der Amtszeit von Christophe Fouquet als neuem Präsident und CEO von ASML.13 Ohnehin soll 2024 ein Übergangsjahr sein, in dem weiter in den Kapazitätsausbau und in die Technologie investiert wird.12  Dabei könnten die technischen Anforderungen früher oder später so extrem werden, dass einige Lieferanten nicht mehr mitspielen. Auf diese ist man aber angewiesen. Einige Kunden scheint auch der zunehmende Datenhunger von ASML abzuschrecken, der sich auf andere vernetzte Geräte in ihren Fabriken erstreckt. Die Niederländer nutzen diese Daten, um sich weiter zu verbessern. Insidern zufolge gab es dazu schon einige Diskussionen.8 Nicht zu vergessen ist, dass die Anlagen lange Lieferfristen haben und für Kunden der teuerste Teil ihrer Chipproduktion sind. Es wäre also Platz für Konkurrenten, sollten diese es schaffen, die extrem hohen technischen Hürden zu nehmen. So stellte Canon seine preisgünstigere Lithografie-Methode des Nanodrucks vor, an der die Japaner schon mehr als 15 Jahre forschen.4 Abzuwarten bleibt jedoch, ob sich das System durchsetzt.6 Expert:innen sind skeptisch, wie ausgereift die Technologie ist.4 Für EUV sehen sie den Nanodruck derzeit nicht als echte Konkurrenz. Im DUV-Bereich könnte Canon aber durchaus Marktanteile von ASML abgreifen und eine Nische besetzen.14 Die größten Risiken für ASML könnten aber geopolitischer Natur sein. Zwar dürfen die fortschrittlichsten Systeme nicht nach China verkauft werden.15 Trotzdem entfiel auch zuletzt fast die Hälfte des Umsatzes durch erlaubte Systemverkäufe auf chinesische Chipauftragsfertiger wie SMIC. Das zeigt, wie wichtig dieser Markt für das Unternehmen ist. Doch die US-Regierung drängte darauf, dass ASML auch die Service-Leistungen für chinesische Firmen einstellt.16 Doch langfristig könnten die Exportbeschränkungen nach hinten los gehen, sollte es China in die Lage versetzen, eine vergleichbare Technologie als Konkurrenz zu ASML zu entwickeln.8

Neue Fix Kupon Express Anleihe

Aufgrund dieser nicht unerheblichen Risiken könnten sich vorsichtige Anleger:innen für eine neue Fix Kupon Express Anleihe der BNP Paribas interessieren, die bei einer Laufzeit von 4 Jahren einen Puffer in Höhe von 50 Prozent bietet. Das Papier zahlt unabhängig von der Kursentwicklung einen fixen jährlichen Zinskupon in Höhe von 7,2 Prozent. Die Anleihe wird am Ende der Laufzeit zum Nennbetrag getilgt, wenn die ASML-Aktie am finalen Bewertungstag auf oder über der finalen Rückzahlungsbarriere von 50 Prozent notiert. Dank der Express-Funktion kann die Anleihe auch vorzeitig fällig werden, wenn die Aktie an einem der Bewertungstage auf oder über dem Ausübungspreis steht. Kommt es nicht zur vorzeitigen Rückzahlung und weist die Aktie am Laufzeitende ein Minus von mehr als 50 Prozent auf, können Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals entstehen, da eine entsprechende Anzahl von ASML-Aktien zum Ausübungspreis geliefert wird. Anleger:innen tragen außerdem das Bonitätsrisiko der Emittentin, also das Risiko von Änderungen in der Kreditwürdigkeit oder einer Zahlungsunfähigkeit.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.

1Quelle: CompaniesMarketCap; Stand: 5. Juni 2024
2Quelle: ASML; Stand: 30. Jänner 2024
3Quelle: Handelsblatt; Stand: 21. April 2021
4Quelle: Financial Times; Stand: 28. Jänner 2024
5Quelle: ASML; Stand: 30. Mai 2024
6Quelle: Oiger; Stand: 6. März 2024
7Quelle: ASML; Stand: 30. März 2022
8Quelle: The Economist; Stand: 8. Jänner 2024

9Quelle: Handelsblatt; Stand: 22. April 2022
10Quelle: Lichtmikroskop; Stand: 30. Mai 2024
11Quelle: Seeking Alpha; Stand: 24. Oktober 2023
12Quelle: ASML; Stand: 24. Jänner 2024
13Quelle: ASML; Stand: 24. April 2024
14Quelle:ComputerBase; Stand: 16. Oktober 2023
15Quelle: ASML; Stand: 1. Jänner 2024
16Quelle: Heise; Stand: 18. April 2024

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Stand: Juni 2024