„Verhaltener Optimismus“. Mit diesen Worten könnte man den jüngsten Ausblick der OECD zusammenfassen. Demnach hellen sich die wirtschaftlichen Aussichten weltweit auf, obwohl die Auswirkungen der strafferen Geldpolitik vor allem auf den Immobilien- und Kreditmärkten anhalten. Die Arbeitslosigkeit bleibt nahe ihrer Rekordtiefs, während die Inflation schneller zurückgeht als zuvor erwartet.¹ Im April betrug sie in Österreich 3,5 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit September 2021.² Im Euroraum lag sie bei 2,4, in der EU bei 2,6³ und in den USA bei 3,4 Prozent.⁴ Die Entwicklungen in einzelnen Ländern sind zwar nach wie vor unterschiedlich, doch das starke Wachstum in den USA und vielen Schwellenländern zieht die schwächeren Regionen mit. Für 2024 rechnet man mit einem globalen Wachstum von 3,1 und für 2025 von 3,2 Prozent^.1 Zugleich erwarten die Märkte erste Leitzinssenkungen, nachdem die Zentralbanken einen Pfad dafür signalisiert haben.⁵ Allerdings könnte die hartnäckige Inflation im Dienstleistungssektor den Spielraum dafür reduzieren.¹ Unsicherheitsfaktoren stellen außerdem die im Jahresverlauf bevorstehenden Wahlen und die geopolitisch angespannte Lage dar. Vor dem Hintergrund der komplexen Gemengelage könnten diversifizierte Investments in reale Vermögenswerte (Real Assets) eine interessante Anlagemöglichkeit darstellen.

Was sind Real Assets?

Real Assets sind Sachwerte. In ihrer ursprünglichen Bedeutung sind damit Investments gemeint, die man „anschauen und angreifen“ kann. Dazu zählen natürliche Ressourcen wie Edelmetalle und Rohstoffe, aber auch Immobilien und Infrastruktur. Diese Anlageformen haben weitgehend niedrige Korrelationen zu traditionellen Anlageklassen wie Anleihen oder Aktien und ermöglichen so eine zusätzliche Diversifikation im Portfolio. Gold wird zum Beispiel als „sicherer Hafen“ bezeichnet, was einen gewissen Absicherungseffekt gegen Risiken wie politische Instabilität, Handelskriege und globale Konflikte implizieren kann. Erst im Mai erreichte das gelbe Edelmetall ein neues Allzeithoch. Hintergrund scheint zu sein, dass der US-Dollar mittels Sanktionen als „Waffe“ eingesetzt wird.6 Wahrscheinlich kaufte China deshalb über 17 Monate, so lange wie niemals zuvor, ununterbrochen Gold. Das Land versucht damit, seine Reserven vom US-Dollar weg zu diversifizieren und die eigene Währung zu stützen.⁷

Neben Edelmetallen sind auch Rohstoffe im Allgemeinen als Real Assets relevant. Viele Rohstoffe kommen nur in begrenzten Mengen vor, werden aber zur Produktion von Gütern benötigt. Entsprechend können Preissteigerungen teilweise an Endkunden weitergegeben werden. Ein Spezialfall ist der Ölpreis. Zuletzt hatten geopolitische Schlagzeilen aus dem Nahen Osten zwar kaum Auswirkungen, doch ausschließen lässt sich das für die Zukunft nicht. Auch Angebotsveränderungen der OPEC sind relevant und beeinflussen die Preise. Allerdings liegen Saudi-Arabien und Russland bei der Ölproduktion heute nur noch auf den Rängen zwei und drei. Platz 1 belegt inzwischen die USA.⁸

Ein weiterer klassischer Sachwert sind Immobilien. Sie werden grundsätzlich als ein langlebiger sowie wertstabiler Sachwert wahrgenommen und können laufende Erträge durch Mieteinnahmen generieren. Die Mieten lassen sich dabei an die Inflation anpassen, was der Gefahr einer Geldentwertung entgegenwirken kann. Deshalb neigen Immobilien dazu, ihren Wert selbst in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zu halten. Sie können deshalb ebenfalls als potenzieller „sicherer Hafen“ fungieren.

Auch Aktien zählen im weiteren Sinne als Real Assets. Man kann sie zwar nicht direkt anfassen. Aber sie verbriefen Anteile an echten Firmen, die reale Produkte herstellen und echte Umsätze und Gewinne erwirtschaften. Viele Unternehmen können die Preise ihrer Produkte an das wirtschaftliche Umfeld anpassen und auf diese Weise steigende Kosten etwa für Rohstoffe oder Löhne an die Endkunden weitergeben. Langfristig erfolgt bei Aktienanlagen in wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen deshalb häufig ein eingebauter Inflationsausgleich.

Diversifiziert in Sachwerte anlegen

Für Anleger:innen ist es eine Herausforderung, auf eigene Faust diversifiziert in Real Assets zu investieren, da verschiedene Märkte und Instrumente zu berücksichtigen sind. Eine einfache Alternative bietet der ERSTE REAL ASSETS Fonds. Das Portfolio besteht zu rund 50 Prozent aus der Anlageklasse Aktien, in der eine Streuung in alle Regionen, Branchen und Industrien erfolgt. Etwa 30 Prozent des Fonds sind in Form von ETCs (Exchange Traded Commodities) in Gold investiert, die mit dem physischen Edelmetall hinterlegt und gegen Währungsrisiken zum US-Dollar abgesichert sind. Andere Rohstoffe, ebenfalls in Form von ETCs, stellen rund 10 Prozent des Portfolios. Die verbleibenden 10 Prozent sind Anlagen in Immobilien, Infrastruktur und inflationsgesicherte Anleihen. Dank dieser Struktur können Anleger:innen mit dem ERSTE REAL ASSETS auf einen Schlag breit gestreut in Sachwerte investieren. Aufgrund seiner Zusammensetzung korreliert der Fonds zudem in der Regel weniger stark mit der Inflationsentwicklung als traditionelle gemischte Fonds.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.